Sie sehen bunt aus, schmecken lecker und enthalten eine Menge verschiedener Obstsorten. Auf den sozialen Medien werden sie des Öfteren als Frühstücksgetränk gezeigt – sie müssen also gesund sein, oder? Die Rede ist von Smoothies.
Mehr Schein als Sein?
Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht sind die meisten Smoothies, die im Laden erhältlich sind, nicht wirklich positiv zu bewerten. Sie bestehen in der Regel zum Großteil aus Fruchtsäften in Kombination mit Fruchtpüree, wodurch sie auf kleinem Raum einen hohen Gehalt an Fructose, gleichzeitig aber kaum (bis keine) Ballaststoffe enthalten. Ein hoher Fructose-Konsum (bei zugleich geringem Ballaststoffgehalt) wird unter anderem mit der Entstehung einer nichtalkoholischen Fettleber in Verbindung gebracht. Achtung: Hier ist vor allem der Konsum von hoch verarbeiteten Speisen oder Getränken, die mit Fructose-Glucose-Sirup gesüßt werden oder im Generellen einen hohen Fructosegehalt aufweisen, ausschlaggebend. Täglich einen gekauften Obst-Smoothie zu konsumieren, um sich und seinen Körper augenscheinlich etwas Gutes zu tun, scheint also keine so gute Idee zu sein.
Smoothies – Mahlzeit statt Getränk?
Smoothies sind eigentlich kein Getränk, sondern vielmehr eine Mahlzeit und sollten dementsprechend ausreichend eingespeichelt werden. Die Kohlenhydratverdauung beginnt bereits im Mund, denn der Speichel enthält ein Enzym, die sogenannte „alpha-Amylase“, deren Aufgabe es ist, Kohlenhydrate im Mund aufzuspalten. Aus diesem Grund solltest du darauf achten, Smoothies nicht wie Wasser zu trinken, sondern ausreichend einspeicheln.
Bedeutet das, dass Obst ungesund ist?
Definitiv nicht. Die Menge und vor allem die Zubereitungsform sind entscheidend. Fruchtsäfte und -nektare beispielsweise enthalten keine Ballaststoffe, gleichzeitig aber Fructose in konzentrierter Form. Beim frischen Obst hingegen kommt die Fructose verpackt in einer komplexen Lebensmittelmatrix einher. Zudem wird oftmals die enthaltene Obstmenge des Smoothies unterschätzt.
Du brauchst dir nur eine Frage zu stellen:
Würdest du auch 4 Bananen, 3 Orangen, 2 Äpfel, zwei Hände voll Trauben und Blaubeeren auf einmal essen, wenn sie nicht püriert wären? Die Antwort ist wahrscheinlich nein, oder? Im Normalfall würdest du also gar nicht erst so viel Fructose aus Obst aufnehmen, da das frische, nicht pürierte Obst ein großes Volumen aufweist.
Wie viel Obst sollte am Tag verzehrt werden?
Täglich zwei Portionen Obst (wie es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt) sind sehr positiv zu bewerten, denn Obst enthält nicht nur Mikronährstoffe wie Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, sondern auch Ballaststoffe, die essentiell für die Darmgesundheit sind.
Fazit
Wenn du gerne Smoothies trinkst, dann achte darauf, dass sie zum Großteil aus Gemüse bestehen und lediglich mit Obst ergänzt werden. Bereite sie im Optimalfall selbst zu, damit sie aus ganzem Gemüse und Obst und nicht nur ihren Säften bestehen. Hierdurch kannst du einen höheren Ballaststoffgehalt im Smoothie sicherstellen.