Gesundheit

Rohmilch

Publiziert am , von Prof. Dr. Med. Pavel Dufek
2 min Lesezeit
Rohmilch | IAMSTR® Nutrition

Was ist Rohmilch

Bei Rohmilch handelt es sich um Milch, die keinem Erhitzungsverfahren unterzogen wurde. 

 

Wo gibt es Rohmilch zu kaufen?

In Deutschland ist der Verkauf von Rohmilch an Verbrauchern grundsätzlich verboten. Landwirtschaftliche Betriebe dürfen Rohmilch jedoch unter der Bezeichnung „Vorzugsmilch“ in Fertigpackungen an den Verbraucher abgeben, wenn spezielle Voraussetzungen erfüllt sind. Die Voraussetzungen umfassen unter anderem die Gewährleistung des Betriebs, dass sich keine krankheitserregenden Mikroorganismen oder Toxine in der Vorzugsmilch befinden, die die Gesundheit des Verbrauchers gefährden könnte.

Neben der Vorzugsmilch ist zusätzlich die „Ab-Hof-Milch“ (Rohmilch Automaten) bei Milcherzeugungsbetrieben erhältlich. Diese Milch darf nur dann an Verbraucher abgegeben werden, wenn die Abgabe direkt im Betrieb erfolgt, die Milch am Tag der Abgabe oder am Tag zuvor gewonnen wurde und an der Abgabestelle der Hinweis „Rohmilch, vor dem Verzehr abkochen“ angebracht ist.

 

Ist Rohmilch gefährlich für uns Menschen?

Der Konsum von Rohmilch ist mit einem erhöhten Risiko des Vorkommens von Krankheitserregern verbunden. So wurden in den Jahren 2007 bis 2012 von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) 27 Krankheitsausbrüche aufgeführt, die auf einen Verzehr von Rohmilch zurückgeführt wurden. Dabei handelte es sich überwiegend um das Bakterium Campylobacter. Die tatsächliche Anzahl von Ausbrüchen und Erkrankungen dürfte auf Grund einer hohen Dunkelziffer jedoch um ein Vielfaches höher liegen.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit in Lebensmitteln gibt an, dass die beiden wichtigsten Krankheitserreger in Bayern Campylobacter und EHEC sind. Diese Bakterien stammen in den meisten Fällen nicht unmittelbar aus der Milch, sondern gelangen beim Melken aus der Stall Umgebung in die Rohmilch. Beide Keime können zu sehr schwer verlaufenden Infektionen führen, die zum Teil mit blutigen Durchfällen verbunden sind.

 

Wirkt sich Rohmilch positiv auf das Asthmarisiko aus?

Eine Studie, die knapp 1.000 Kinder in ländlichen europäischen Gebieten von der Geburt bis zum Alter von sechs Jahren begleitete, untersuchte das Asthmarisiko, das sich aus dem Konsum von unverarbeiteter Bauernmilch im Vergleich zur Ladenmilch ergab. Die Studie konnte zeigen, dass sich das Asthmarisiko im Alter von sechs Jahren durch den vorherigen Konsum von Rohmilch im Vergleich zur wärmebehandelten Laden Milch reduzierte. Ein Teil des Effekts wurde durch den höheren Fettanteil, insbesondere den Gehalt an mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, erklärt. Eine gute Omega-3-Versorgung kann jedoch beispielsweise mit Hilfe eines standardisierten und kontrollierten Fischöl- oder Algenöl-Präparats sichergestellt werden. Hierbei entfällt das Risiko für Infektionen mit EHEC oder Campylobacter.

 

Welche Personengruppen sollten keine Rohmilch bzw. Rohmilchprodukte konsumieren?

Personengruppen wie Kinder, Schwangere, Senioren oder immungeschwächte Personen (auch Menschen, die Immunsuppressiva einnehmen) sollten auf Grund des erhöhten Infektionsrisikos, das mit dem Konsum von Rohmilch einhergeht, keine Rohmilch oder Rohmilchprodukte konsumieren.

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