Viele Berufe wie beispielsweise der Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers, der Hebamme, des Sanitäters, des Arztes, des Industriearbeiters und des Taxifahrers gehen mit der Schichtarbeit einher. Ich denke der Fakt, dass sich die Schichtarbeit negativ auf die Gesundheit im Allgemeinen (z.B. auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit) auswirken kann, ist vielen Menschen bekannt. Welche spezifischen Folgen die Schichtarbeit jedoch unter anderem mit sich ziehen kann, werde ich dir im Folgenden anhand verschiedener Studien darstellen.
Schichtarbeit kann sich negativ auf die Ernährung auswirken
Eine Studie aus dem Jahr 2019 an 52 Krankenpflegern konnte zeigen, dass ein geringeres Stresslevel in einer Nachmittagsschicht mit einer geringeren Energieaufnahme verbunden war. Höhere Stresswerte bzw. eine negative Stimmung gingen mit einer höheren Energieaufnahme und einer höheren Fettaufnahme einher. Eine geringere Schlafqualität war mit einer höheren Kohlenhydrataufnahme (Kohlenhydrate stellen schnelle Energielieferanten dar) bei gleichzeitig geringerer Proteinaufnahme verbunden.
Eine Meta-Analyse, die 31 Studien mit über 18.000 Teilnehmern einschloss, verglich die Ernährung zwischen Arbeitnehmern, die in rotierenden Schichtplänen und denen, die in regulären Tages- oder festen Schichtplänen beschäftigt waren. Es konnte herausgearbeitet werden, dass die Ernährung der rotierenden Schichtarbeiter unter anderem durch unregelmäßige, häufigere Mahlzeiten und vermehrtes Essen/Naschen in der Nacht gekennzeichnet war. Die Nahrungsaufnahme wies zusätzlich eine höhere Kaloriendichte auf.
Schichtarbeit kann sich negativ auf die psychische Gesundheit auswirken
An über 1.200 Krankenschwestern aus 21 öffentlichen Krankenhäusern wurden die Beziehungen zwischen dem Schichtarbeitersyndrom, der psychischen Gesundheit und dem Burnout ermittelt. Von einem Schichtarbeitersyndrom wird gesprochen, wenn Schlafstörungen oder Einschränkungen am Tag direkt im Zusammenhang mit der Schichtarbeit stehen. Von den untersuchten Teilnehmerinnen wiesen knapp 58 % ein Schichtarbeitersyndrom mit einer hohen Häufigkeit von psychischen Problemen (ca. 58 %) und Burnout (ca. 66 %) auf. Studien zeigen, dass Schlafstörungen und psychische Probleme wie Depressionen und Angstzustände häufige Folgen von Schichtarbeit sind.
Frauen vs. Männer in der Schichtarbeit
Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen größere Schwierigkeiten haben, sich an die Schichtarbeit anzupassen. Schlafprobleme scheinen zu einem großen Teil für diese Schwierigkeiten verantwortlich zu sein. Die Literatur legt nahe, dass Schichtarbeiter*Innen ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs, Stoffwechsel-, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Menstruationsstörungen aufweisen.