Weshalb entscheiden sich einige Menschen für eine vegane Ernährung?
Neben ethischen Gründen keinerlei tierische Produkte zu verzehren, entscheiden sich einige Menschen auch auf Grund von Nachhaltigkeitsaspekten für eine vegane Ernährung. Eine gut durchgeführte vegane Ernährung kann laut einigen Studien zwar tendenziell mit einem geringeren Risiko für beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen und niedrigeren BMI-Werten einhergehen, die Vertrauenswürdigkeit dieser Studienergebnisse werden von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) jedoch als überwiegend sehr niedrig bis niedrig eingestuft.
Vegane Ernährung führt zur schlechteren Knochengesundheit?
Zwei Nährstoffe, welche in der veganen Ernährung zu den potentiell kritischen Nährstoffen gezählt werden, sind Calcium und Vitamin D. Diese beiden Nährstoffe sind entscheidend für die Knochengesundheit. So ist es nicht verwunderlich, dass Studien aufzeigen, dass eine vegane Ernährung zu einer potentiell schlechteren Knochengesundheit und einem höheren Frakturrisiko (Knochenbrüchigkeit) führt.
Welche kritischen Nährstoffe gibt es neben Calcium und Vitamin D noch?
Neben Calcium und Vitamin D zählen folgende Nährstoffe zu den potentiell kritischen Nährstoffen einer veganen Ernährung:
1. Protein
2. Vitamin B2
3. Vitamin B12
4. Jod
5. EPA und DHA (marine Omega-3-Fettsäuren)
6. Eisen
7. Zink
8. Selen
Seit neuestem wird auch Vitamin A (Retinol) als gegebenenfalls kritisch eingeschätzt. Nährstoffe wie beispielsweise Cholin und Creatin zählen zwar nicht offiziell zu den kritischen Nährstoffen, sollten aber bei einer veganen Ernährung jedoch ebenfalls nicht in Vergessenheit geraten.
Vegane Ernährung bei Kindern, Jugendlichen, Schwangeren, Stillenden und Senioren?!
Im Hinblick auf die weiterhin limitierte Datenlage kann laut DGE zum derzeitigen Zeitpunkt keine eindeutige Empfehlung für oder gegen eine vegane Ernährung für diese Zielgruppen ausgesprochen werden. Nährstoffmängel auf Grund einer veganen Ernährung können vor allem in kritischen Lebensphasen wie z.B. im Wachstum und der Entwicklung zu teilweise irreversiblen Schäden führen. Deshalb sollte die Durchführung einer veganen Ernährung bei Kindern, Jugendlichen, Schwangeren, Stillenden oder Senioren sorgfältig abgewogen werden.
Fazit:
Eine vegane Ernährung sollte gut durchgeführt und im Optimalfall zu Beginn von einer Ökotrophologin, Diätassistentin oder Ernährungswissenschaftlerin begleitet werden, um mögliche Nährstoffmängel vorzubeugen. Gewisse Blutwerte sollten in regelmäßigen Abständen überprüft und Nährstoffe wie z.B. Vitamin B12, EPA und DHA supplementiert werden.