Gesundheit

Gesunde Zähne durch die richtige Ernährung

Publiziert am , von Prof. Dr. Med. Pavel Dufek
5 min Lesezeit
Gesunde Zähne durch die richtige Ernährung

Die Zahngesundheit beginnt nicht erst beim Zahnarzt, sondern bereits auf deinem Teller. Die Lebensmittel, die gegessen werden, beeinflussen nicht nur die Verdauung, die Nährstoffversorgung des Körpers und das Gewicht, sondern auch die Zahngesundheit und das empfindliche Gleichgewicht des Mikrobioms im Mund.

Du hörst richtig! Auch im Mund befindet sich eine Ansammlung von Mikroben, die (wie beispielsweise im Darm oder auf der Haut) ein Mikrobiom bilden. Dieses Mikrobiom kann durch verschiedene Einflussfaktoren beeinflusst werden. Dessen Zusammensetzung kann sich nicht nur positiv oder negativ auf die Zahngesundheit, sondern auf die gesamte Allgemeingesundheit auswirken. Im Folgenden wird dargestellt, wie Ernährung, Mundgesundheit und Allgemeingesundheit miteinander verknüpft sind und worauf du achten solltest, um langfristig gesund zu bleiben.


Zucker – der Feind deiner Zähne

Zucker ist ein bekannter Risikofaktor für Karies, das wissen wir alle. Doch warum ist das so?

Essen wir Zucker, füttern wir damit bestimmte Bakterien im Mund – insbesondere Streptococcus mutans. Die Höhe der Konzentration dieses Bakteriums im Speichel korreliert eng mit dem Kariesrisiko, da diese Mikroorganismen bei der Verstoffwechselung von Zucker Säuren produzieren, die den Zahnschmelz angreifen. Dies führt zur Entmineralisierung der Zähne – was das Risiko für Karies erhöht. Je häufiger Zucker konsumiert wird, desto öfter kommt es zu diesen „Säureattacken“.

Besonders problematisch ist hierbei „versteckter Zucker“ in Fertigprodukten, Softdrinks, Fruchtjoghurt oder Müsliriegeln. Diese Produkte enthalten oftmals große Mengen an Zucker, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen.

Säurehaltige Getränke – ein unterschätztes Risiko

Nicht nur Zucker, sondern auch Säuren in Lebensmitteln und Getränken können den Zähnen schaden. Getränke wie Fruchtsäfte, Softdrinks, Energy-Drinks oder gar „gesunde“ Smoothies können den pH-Wert im Mund senken und zum direkten Abtrag von Zahnhartsubstanz führen (ganz ohne Beteiligung von Bakterien).

Trinkst du regelmäßig säurehaltige Getränke, vielleicht sogar in kleinen Schlucken über den ganzen Tag verteilt, sind deine Zähne quasi einem Dauerangriff ausgesetzt.

Tipp: Nach dem Konsum solcher Getränke solltest du mit Wasser nachspülen und nicht sofort die Zähne putzen, da dies den Zahnschmelz zusätzlich schädigen kann.

Zahnfleischentzündungen

Zahnfleischentzündungen entstehen meist, wenn sich bakterielle Beläge (Plaque) auf den Zähnen bilden und das Zahnfleisch reizen. Wird die Entzündung chronisch, kann daraus eine Parodontitis resultieren. Die Parodontitis ist eine Erkrankung, bei der sich Zahnfleisch und Kieferknochen zurückbilden. Studien zeigen, dass Parodontitis nicht nur ein zahnmedizinisches Problem ist, sondern auch im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 und Atemwegserkrankungen steht.

Mikrobiom im Mund

In unserem Mund leben eine Vielzahl verschiedener Bakterienarten, die gemeinsam das Mikrobiom bilden. Überwiegen die „guten“ Bakterien, bleibt unser Mund gesund. Gerät das Gleichgewicht, durch beispielsweise einem hohen Konsum von Zucker, schlechter Mundhygiene, Stress oder Medikamenteneinnahme aus der Bahn, kann nicht nur das Risiko für Karies, oder Parodontitis steigern, sondern auch die Allgemeingesundheit darunter leiden.

Der Mund ist der Beginn des Verdauungstraktes. Studien zeigen, dass die Bakterien im Mund in direkter Verbindung mit dem Darmmikrobiom stehen. Entzündungen im Mund können beispielsweise das Risiko einer Dysbalance im Darmmikrobiom nach sich ziehen.

5 Tipps, wie du deine Zähne und dein Mund Mikrobiom stärkst

  1. Reduziere Zucker
  2. Trinke Wasser statt Softdrinks
  3. Achte auf eine ballaststoffreiche Ernährung
  4. Achte darauf, dein Essen ausreichend zu kauen (dies erhöht den Speichelfluss, der remineralisierend wirkt)
  5. Achte auf eine ausreichende Mundhygiene


Fazit

Unsere Ernährung beeinflusst nicht nur unser Körpergewicht und unsere Verdauung, sondern ganz unmittelbar unsere Zahngesundheit. Wer sich ausgewogen ernährt, Zucker und Zucker gesüßte Getränke meidet, kann nicht nur Karies und Zahnfleischentzündungen vorbeugen, sondern seine allgemeine Gesundheit fördern.

Der Weg zu einem gesunden Körper beginnt im Mund.

Quellen:

Isola G (2020): The Impact of Diet, Nutrition and Nutraceuticals on Oral and Periodontal Health. Nutrients; 12(9):2724

Valenzuela MJ, Waterhouse B, Aggarwal VR, Bloor K, Doran T (2021): Effect of sugar-sweetened beverages on oral health: a systematic review and meta-analysis. Eur J Public Health; 31(1):122-129

Kitamoto S, Nagao-Kitamoto H, Hein R, Schmidt TM, Kamada N (2020): The Bacterial Connection between the Oral Cavity and the Gut Diseases. J Dent Res; 99(9):1021-1029.

Xi M, Ruan Q, Zhong S, Li J, Qi W, Xie C, Wang X, Abuduxiku N, Ni J (2024): Periodontal bacteria influence systemic diseases through the gut microbiota. Front Cell Infect Microbiol; 14:1478362

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